Brand- bzw. Rettungseinsätze in Justizanstalten stellen sowohl für die Einsatzkräfte als auch für die Justizwachebeamten immer eine besondere Herausforderung dar. Zum einen sollte rasch geholfen werden und zum anderen sollten die Tore in solchen Einrichtungen auch nicht zu weit offen stehen.
Daher übte die Grazer Berufsfeuerwehr heute (Mittwoch, 12. November 2014) in Zusammenarbeit mit der Justizwache (JW) einen solchen Einsatz in der Außenstelle „Paulustorgasse“ der Justizanstalt Graz-Jakomini.
Das Übungsszenario simulierte einen Brand, der aufgrund eines technischen Defekts in einem Arbeitsraum ausgelöst wurde. Die Justizwachebeamten (JWB) reagierten blitzschnell. Sie brachten die in diesem Raum befindlichen Insassen in Sicherheit bzw. in ihre Hafträume und alarmierten die Einsatzkräfte mittels Druckknopfmelder. Beim darauffolgenden Versuch den Brand selbst zu löschen, erlitten zwei JWB eine Rauchgasvergiftung, wurden bewusstlos und konnten sich daher nicht mehr selbst aus dem Gefahrenbereich befreien.
Daraufhin rückte die Grazer Berufsfeuerwehr unverzüglich mit insgesamt 4 Fahrzeugen und 16 Mann in die Paulustorgasse aus und wurde dort bereits von den Justizwachebeamten erwartet bzw. eingewiesen. Beim Eintreffen beim Gebäude waren die Gänge bereits sehr stark verraucht. Unter schwerem Atemschutz und von JWB begleitet wurde in den betroffenen Raum vorgedrungen.
Die dort befindlichen Personen (Brandopfer wurden von JWB dargestellt) wurden von den Feuerwehrleuten ins Freie gebracht und dort weiterversorgt, der Löschangriff mittels C-Rohr vorgenommen und das Gebäude mittels Hochleistungslüfter rauchfrei gemacht.
BF-Einsatzleiter OBR Ing. Dieter Pilat: „Der organisatorische Brandschutz der JA Graz-Jakomini hat ausgezeichnet funktioniert und damit konnte wertvolle Zeit für den Rettungseinsatz und Löschangriff gewonnen werden.“
Der für die Übung zuständige Offizier der JA Graz-Jakomini, Obstlt. Manfred ULRICH bedankte sich ebenfalls für die gute Zusammenarbeit und den reibungslosen Übungsablauf.